Das BASALTTHEATER ist nach Vorproduktionen ohne den Namen 2014 gegründet worden, wir machen jährlich eine grössere und eine kleinere Produktion.
Wir entwickeln Stücke/Projekte/Spielformen. Brisanz, Musik und Bildkraft stehen im Vordergrund. Wir wollen literarisch starke Texte und eine Aktualität erarbeiten, welche über Alltagsgegenwart hinausgeht, diese aber aufgreift. Das können Gegenwartsautoren genauso ermöglichen wie zeitüberdauernde Dramen. Eine "moderne" Inszenierung arbeitet mit Stoffen und Inhalten, die heutige Zuschauer packt, Gedanken und Bilder über uns und zur Gegenwart erweckt. Wir trauen uns Zumutungen und überraschende Blickwinkel zu.
Wir machen Produktionen in Dialektfassungen und in der Standardsprache. Bei "Edgar Läder" mit Viviane Chassots Musik stand die Bedrohung der Identität des Einzelnen durch schnelle wirtschaftliche Entwicklung im Zentrum. Bei der "Friedrich Glauser" - Lesung ging es exemplarisch um unbekümmerte literarische und persönliche Aussenseiter. In "Das Schind" um uns als "Flüchtlinge", um innere Fremdheit und Vertriebenheit. Und die szenische Fassung von Robert Walser DER GEHÜLFE hat wieder innere und äussere Abhängigkeiten zum Thema und handelt von Isolation in allen Schichten. Eine walsersche Gedichte Lesung "Winter" mit Scelsi und dem Geigenspieler Egidius Streiff komplettierte.
Wir bauen im Ensemble auf eine reiche künstlerische Erfahrung und auf die Innovationen junger Schauspieler und Musikerinnen. Wir finden unsere thematische Aktualität immer im Bereich von Arbeits- und Abhängigkeitsverhältnissen, sozialen Widersprüchen, von innerer Emigration und eigenem Fremdsein.
Eric-Emmanuel Schmitt über Theater, wie wir es verstehen:
Das Theater ermöglicht eine humane Erfahrung. Aber aufgepasst, ich spreche mit Absicht von »humaner Erfahrung«, da es sich um eine aktive Teilnahme handelt, nicht um eine Lektion, die einem
erteilt wird. Der Zuschauer spürt das Humane, diese schicksalhafte Verbindung, die man mit anderen teilt, mittels Freude und Ergriffenheit. Die Philosophie bedient sich der Logik. Sie wendet
sich nur an einen Teil des Geistes, an den Intellekt, während das Theater den gesamten Menschen anspricht – Intellekt, Herz, Vorstellungskraft, Körper.
Beide, Philosophie und Theater, erweisen sich als Fiktionen, doch in dem einen Fall handelt es sich um eine Fiktion mit Argumenten, im anderen um eine Fiktion ohne Argumente. Denn diese beiden
Praktiken haben einen Nutzen. Weit davon entfernt, sich selbst zu genügen, ist unser Leben ihre Bestimmung. Sie dienendazu, uns zu besseren Menschen zu machen, unsere Ängste zu mildern, uns
einander näherzubringen, das
Geheimnis des Menschseins erträglich, oder besser gesagt, es bewohnbar zu machen. Dem möchte ichhinzufügen, dass das Theater, solange es nur als reines Vergnügen daherkommt, es auch nicht
verdient, dass man ihm eine Stunde widmet, und sei sie noch so vergnüglich.
DIE PRODUKTIONEN
EDGAR LÄDER, J. Jermann: wegrationaliserter Beruf, Einzelschicksal, 2015
DAS SCHIND nach B. Vian: innere Flucht und Habgier, 2016
DER GEHÜLFE, nach R. Walser: Dienerfuntion und Herrschaft. 2017
ÄNDSPIIL, S. Beckett: Überlebensappell in einer absurden Welt.2018
ZWEI BEIZETESCHTER, eigene Dialektfassung nach "Indien": Freundschaft zweier
Proleten 2019
HALLO, vier Eiakter zur Einsamkeit: Mankell Bagger, Tardieu Finissez, Jermann Smile, Pinter Victoria Station 2021
JULIA UND JANA, JOHN UND JOE zwei Einakter über Aussenseiter von Jörg Jermann und Agota Kristof 2022.
Förderverein BASALTTHEATER
Socinstrasse 8
CH-4051 Basel
IBAN CH89 0900 0000 6173 9180 7
Weitere Informationen zum Regisseur Joerg Jermann auf www.joergjermann.ch.